Der Bundesrat vermiest den Schweizerinnen und Schweizern die Festtage. Pünktlich auf Weihnachten verschärft er die schon zuvor harten Massnahmen gegen die Corona-Grippe erneut massiv. Nicht «geimpfte» Menschen gelten ab sofort als Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse und dürfen nicht mehr öffentliche Einrichtungen besuchen. Zudem darf die arbeitende Bevölkerung nicht mehr an den Arbeitsplatz. Und Weihnachts-, Silvester- und andere Feiern im privaten Rahmen werden eingeschränkt.
Willkommen in der gesundheitspolitischen Apartheid! Wäre hätte je gedacht, dass dies im 21. Jahrhundert möglich ist. Im zivilisierten Europa. In der Schweiz, die doch immer so stolz war auf ihre demokratischen und rechtsstaatlichen Werte.
Chaosmanagement
Bundesrat hilflos: Die ganzen Massnahmen sind unsinnig, weil sie auf falschen Prämissen beruhen. Sie sind reine Symbolpolitik, die den Anschein erwecken sollen, die zu unschweizerischer Machtfülle ermächtigte Regierung habe die Lage im Griff.
Dass das Gegenteil der Fall ist, belegt nur schon die Tatsache, dass der Bundesrat seine eigenen Versprechen ständig bricht und laufend neue Massnahmen ausruft. 2G in der Schweiz? Unvorstellbar, meinte Gesundheitsminister Alain Berset noch vor wenigen Wochen. Heute stellt er 2G als alternativlos dar. Wir sehen uns nun schon seit Jahr und Tag von einem unverhältnismässigen und konzeptlosen Chaosmanagement from hell umgeben. Trotzdem wird munter weiter gewurstelt.
Drangsaliert und geknüppelt
Ein ganzes Volk wird drangsaliert, eine ganze Volkswirtschaft geknüppelt – wozu?
Verlassen wir einmal das schwindlig machende Massnahmenkarussell und treten einen Schritt zurück. Dann öffnet sich der Blick auf die entscheidenden Zusammenhänge:
- Längst wissen wir, dass Corona nicht jenes Killervirus ist, von dem sich zu Beginn manche gefürchtet haben. Den allermeisten Menschen kann es wenig anhaben. Die Risikogruppen kann man schützen.
- Die Impfung, vor einem Jahr als die Lösung propagiert, schützt nicht vor Ansteckung. Ein Grossteil der Bevölkerung ist geimpft oder genesen.
1000 Betten – und die Schweiz versagt
Wo liegt dann also noch das Problem?
Das einzige Problem, auf das sich auch der Bundesrat kapriziert, um die Massnahmenmaschinerie laufen lassen zu können, bleibt die Kapazität der Spitalbetten. Aber Herrgott nochmal: Haben wir nicht eines der besten und teuersten Gesundheitssysteme der Welt? Sind wir nicht fähig, genügend Betten und genügend Personal bereitzustellen?
Ein hochindustrialisiertes und wohlhabendes Land wie die Schweiz muss doch eine solch überschaubare logistische Herausforderung meistern können. Wir reden ja nicht davon, dass plötzlich die halbe Bevölkerung auf der Intensivstation liegt. Wir reden nur von rund 1000 Betten, bei einer Bevölkerung von über 8 Millionen!
Was ist bei einer echten Krise?
Man wagt es sich nicht auszumalen: Was ist, wenn einmal eine echte Krise eintritt? Was ist im Kriegs- und Katastrophenfall? Im Vergleich dazu ist Corona ein laues Lüftchen.
Hier muss der Bundesrat, müssen die Kantone und alle weiteren Akteure des Gesundheitswesens ansetzen. Hieran muss man ihre Leistung messen.
Alles andere – die ganze unglaubliche Einschränkung und Beschädigung von Freiheit, Rechtsstaat, Wirtschaft und Gesellschaft – können wir uns sparen.
Denken Sie mal darüber nach, Herr Bundesrat.